Ich fliege das erste Mal mit Turkish Airlines Business Class von Hamburg über Istanbul nach Sansibar. Die Trauminsel Sansibar gehört zu Tansania und liegt im Indischen Ozean. Ungefähr auf Äquatorhöhe. Im Winter ist die exotische Gewürzinsel mein zu Hause. Seit vielen Jahren schon.
Turkish Airlines setzt für die Strecke von Hamburg nach Istanbul einen A321-200 ein. Die Business Klasse des A321 Airbus hat 20 Sitze. In 5 Reihen befinden sich jeweils 2 Sitze nebeneinander auf beiden Seiten (Konfiguration 2-2).
Die Flugzeit von Hamburg nach Istanbul beträgt 3 Stunden 10. Der Weiterflug von Istanbul nach Sansibar dauert 9 Stunden. Fluggerät: Boing 737-900. Am Kilimandscharo Airport wird kurz zwischen gelandet. Hier steigen die Passagiere aus, die eine Safari in Tansania buchen wollen- oder schon gebucht haben.
Das Besondere auf diesem Turkish Airlines Flug: Die Freigepäckregelung : 46 Kilo auf 2 Koffer verteilt. In der Business Class UND in der Economy Class.
Von Istanbul über den Kilimandscharo nach Sansibar
Von Istanbul geht es zunächst zum Kilimandscharo Airport und dann weiter auf die Insel Sansibar. Für außereuropäische Anschlussflüge, insbesondere nach Afrika, nutzen viele Fluggesellschaften kleinere oder ältere Maschinen, als auf den anspruchsvollen Europastrecken. Wir fliegen heute mit einer Boing 737-900.
Check in Turkish Airlines Flughafen Hamburg
„Wenn Sie in Sansibar ankommen, grüßen Sie bitte meinen Kollegen Eihan von mir“, sagt Flughafenangestellte Eshe am Schalter von Turkish Airlines am Flughafen Hamburg. Dabei wuchtet sie einen Koffer nach dem anderen auf das Gepäckband. So familiär begrüßt zu werden, vergrößert meine Vorfreude auf den Flug ins ferne Afrika.
Turkish Airline Business Class 321 – die Sitze
Die Business Class im Airbus A 321-200 ist zwar ein etwas älteres Modell und nicht ganz so elegant wie die Business Class des größeren Bruders Airbus 350. Oder des Dreamliners (Boeing 787). Trotzdem wirkt alles komfortabel.
Die Sitze sind aus dunkelgrauem Kunstleder und ca. 50 cm breit. Der Sitzabstand beträgt rund 90 cm. Kommt mir aber größer vor. Im nächstgrößeren Airbus A 330 beträgt er 155 cm. Der Neigungswinkel meines Sitzes beläuft sich auf 160 Grad. Die Sitze lassen sich in 3 verschiedene Positionen verstellen. Meiner ruckelt ein wenig.
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Da ich mit 1 E in der ersten Reihe sitze, muss ich meinen LCD-Monitor aus der Armstütze heraus klappen, und zum Start wieder einklappen. Will man den Monitor lieber im Vordersitz haben, sollte man also ab Reihe 2 buchen.
Der Service in der Business Class von Turkish Airlines
Kaum sitze ich, bringt mir ein Stewart eine Auswahl von Lokalzeitungen aus Hamburg, unserem Abflugort. Und Istanbul: Ich entscheide mich für die „Mopo“, die Hamburger Morgenpost. Und Hüriyet, eine große türkische Tageszeitung. Auch wenn ich nicht alles verstehe, verraten mir schon die Aufmachung der Titelseite von Hüriyet und die Auswahl der Themen über die Stimmungslage in der Türkei. Nicht einfach im Moment.
Gerade will ich mich in die Zeitungen vertiefen, da bietet mir der freundliche Flugbegleiter bereits eine Getränkeauswahl an: frisch gepressten O-Saft, hausgemachte, türkische Zitronenlimonade mit Pfefferminzblatt. Super erfrischend und mein Getränk der Wahl für den ganzen Flug!
Schon in den ersten fünf Minuten wird deutlich, was Turkish Airlines auszeichnet und von anderen guten Airlines unterscheidet: eine Extraportion Herzlichkeit und Tradition. Gepaart mit reibungslosem Service überzeugt das offensichtlich auch die strengsten Kritiker der Branche.
Laut Skytrax ist Turkish Airlines die beste europäische Airline
Turkish Airlines wurden 2016 zum sechsten Mal in Folge zur besten Airline Europas gewählt. Die Skytrax World Airline Awards gelten als die Oscars der Flugindustrie. Skytrax ist die renommierteste Organisation für Fluggastbefragungen in der Luftfahrtindustrie.
Turkish Airlines Business Class – liebevolle Accessoires, herzlicher Service, preisgekröntes Essen
Auch beim Kaffee fällt mir eine besondere Note auf: Den weißen Porzellanbecher umhüllt eine feste Papiermanschette in einem hübschen, traditionellen Design. So kann man sich nicht die Finger verbrennen und den frisch aufgebrühten Kaffee heiß genießen.
Es sind diese Details, die beim Fliegen Spaß machen und früher viel häufiger anzutreffen waren. Heute hat man oft das Gefühl, in eine Kaffeefahrt-Verkaufsveranstaltung geraten zu sein.
Das Essen bei Turkish Airlines
In der Business Klasse ist Warten ein Fremdwort. Sobald wir auf Flughöhe sind, kommt das Menü: Ein Essvergnügen auf richtigem Porzellan.
Der erster Gang: Landestypische Meze, eine Mischung von Vorspeisen: Gegrillte Paprikaschote, türkischer Käse, Joghurt mit Kräutern.
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Als Hauptspeise gibt’s Lamm, Fisch oder Pasta. Ich entscheide mich für Lamm in Aubergine. Zart, aber nicht verkocht. Und weil es erst Mittag ist, bleibe ich bei der hausgemachten Limonade.
Fürs Catering zuständig ist an Bord (wie in der Lounge in Istanbul) die vielfach ausgezeichnete österreichische Cateringfirma Do & Co. Sie unterhält mit Turkish Airlines seit 2006 ein Joint Venture.
Das Essen war qualitativ hervorragend, authentisch und schmeckte vorzüglich. Immer gehören türkische Spezialitäten dazu.
2016 wurde die Mühe belohnt: Turkish Airlines erhielt im Foodbereich gleich zwei hochrangige Auszeichnungen von Skytrax: Den 1. Platz für das „Best Business Class On-Board Catering“ und für „Best Business Class Lounge Dining“.
Die Bordunterhaltung von Turkish Airlines in der Business Class
Genau 3 Stunden und 10 Minuten hätte unsere Flugzeit bis Istanbul sein sollen, doch wir erreichen unser Ziel etwas früher, nach 3 Stunden. So schaffe ich es gerade einen Film zu Ende zu sehen. Meryl Streep in der Rolle einer Sängerin, die nicht singen kann. Der Film heißt Florence Foster Jenkins. Mit Co-Star Hugh Grant, der als liebevoller, alternder Ehemann wunderbar rüberkommt.
Die Filmauswahl an Bord ist aktuell und groß genug für den Kurzflug. Zwar sind in den größeren Airbussen auch die Bildschirme größer. Aber klasse finde ich, dass bei Turkish Airlines auf allen Langstreckenflügen Fluggäste in allen Klassen – also auch in Economy – ein digitales Bordunterhaltungssystem mit persönlichem Bildschirm genießen können.
Wenn ich mich an meine – übrigens fast doppelt so teuren – Afrika-Flüge mit Condor erinnere: Beim letzten Mal vor drei Jahren gab’s nur einen Gemeinschaftsbildschirm im Gang wie anno dazumal. Ein anderes Mal einen winzig kleinen Bildschirm im Sitz. Dazu eine miserable Filmauswahl, für die der Passagier auch noch extra zahlen muss.
Bei Turkish Airlines ist das anders: Entspannt und definitiv Hugh-Grant-beflügelt komme ich in Istanbul an. Ich stelle meine Uhr zwei Stunden voraus. Jetzt bin ich bereits in derselben Zeitzone wie Sansibar. Auf Afrika-Flügen gibt es kein Jet-lag. Auch das ist ein großer Vorteil.
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Turkish Airlines Business Class: Weiterflug von Istanbul nach Tansania
Abflug in Istanbul ist um 20.30 Uhr, Ankunft in Sansibar 5.30 Uhr. Also kurz bevor der neue Tag in Afrika anbricht. Reine Flugzeit 8:05h Air. Und 0:55h Ground. Also nur Zeit für einen Kurzschlaf, da man gegen 04.00 Uhr am „Kili“ ankommt. Und der Weiterflug nach Sansibar nur eine halbe Stunde dauert.
Wieder gibt es 20 Business Class Sitze, zwei auf jeder Seite, in fünf Reihen. Die Maschine ist vorne wie hinten gut gebucht. Die Klientel wie auf vielen Afrika-Flügen bunt gemischt. Von Business-Leuten über Urlauber bis zu Entwicklungshelfern. UN-Mitarbeitern und heimkehrenden Familien.
Der Pilot dreht eine Schleife über Istanbul. Die Lichter endloser Autokolonnen leuchten auf den Ausfahrtsstraßen der faszinierenden Megastadt unter uns. Ich sehe die Brücken über den Bosporus. Ach Istanbul, so vital und gleichzeitig so gebeutelt in diesen Tagen.
Mein Sitz 2A am Fenster lässt sich wieder dreifach verstellen. Auch in eine bequeme Liegeposition. Allerdings nicht ganz auf flache 180 Grad. Das Essen, Mozzarella Tomate, Cacik-Gurkenjoghurt, gegrillte Hackbällchen mit einer Gemüse-Kasserolle, und Mango-Mousse zum Nachtisch ist wieder vorzüglich.
Und an Bord fließt – anders als in der CLT Flughafen Lounge – auch der Champagner in Strömen. Wohl ein Grund, warum ich nach dem Essen sofort einschlafe.
Turkish Airlines – spektakuläre Landung am „Kili“
Die Landung am Fuß des mit 5895 Metern höchsten Bergs Afrikas ist für mich auf jeder Ostafrikareise ein Ur-Erlebnis: Abgehoben sind wir mitten in der Zivilisation. Über lichtdurchfluteten Millionenstädten wie Hamburg oder Istanbul geflogen.
Schnurstracks gegen Süden durch die Nacht, um irgendwo im Nirgendwo der Steppe aufzusetzen. Bei absoluter Finsternis. Zwar ist die Landepiste inzwischen jumbogerecht verlängert, aber immer noch recht ruckelig.
Hier am „Kili“ sieht man keine Lichter, keine Häuser, allenfalls die Begrenzungslampen der Landepiste und vielleicht das ein oder andere Lagerfeuer von oben. Die Riesenmaschine setzt auf, die Tür öffnet sich und herein weht der erdige Geruch der Savanne.
Das Abfertigungshäuschen ist so groß wie ein Zeitungskiosk. Wer auf Safari geht, steigt jetzt aus. Wir anderen bleiben in der Maschine und landen eine halbe Flugstunde später auf Sansibar.
Mein Partner steht bereits hinter dem Geländer bei der Ankunft. Er holt mich ab. Ich freue mich riesig. Schließlich ist es erst 5.30 Uhr.
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Text&Fotos: Andrea Tapper
Die beschriebene Verbindung gibt’s ab Bremen, Berlin, Hamburg, Leipzig, Hannover, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Nürnberg, Stuttgart, München; und ab Sommer 2017 auch von Münster, Karlsruhe, Friedrichshafen. Man fliegt etwa drei Stunden bis Istanbul, und acht Stunden bis Sansibar. Dort kauft man am Flughafen ein Urlaubsvisum für 50 Euro.
Was kostet ein Flug von Deutschland nach Sansibar?
Preisbeispiele:
Hamburg – Istanbul, Business ab 869 Euro, Economy ab 144 Euro
Hamburg – Sansibar, Business ab 2073 Euro, Economy ab 656 Euro
Stuttgart- Istanbul, Business ab 899 Euro, Economy ab 144 Euro
Stuttgart – Sansibar, Business ab 2076 Euro, Economy ab 639 Euro
Hin- und Rückflug inkl. Steuern und Gebühren.
https://p.turkishairlines.com/
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