Die Cala Mastella in der Nähe von Santa Eulalia ist nicht nur eine Bucht von vielen auf Ibiza. Oder ein Strand von vielen. Nein, sie ist ein Gesamtkunstwerk, das man (mindestens) einen Tag lang zelebrieren sollte. Und zwar so:
Die kleine Bucht liegt 11 Kilometer nördlich von Santa Eulalia und gehörte schon immer zu meinen Lieblingsplätzen. Sie ist ein Juwel mitten in der Natur, von Pinienwäldern umgeben und von Felsen umschlungen. Fast wie ein Privatstrand. Man sollte früh dort sein, denn es gibt nur wenige Parkplätze und die Bucht ist nur ca. 60 Meter lang. Schnell eine Liege sichern und erst einmal aufs Meer starren.
Frühstück in der Bar Anita
Der Weg dorthin führt über San Carlos, dem alten Hippie-Dorf, das gar nicht mehr hippie-mäßig ist – wie so vieles auf Ibiza, aber dazu später mehr. Traditionell frühstücke ich an einem perfekten “Cala Mastella Tag” in der Bar Anita. Obwohl diese Kneipe seit Jahrzehnten Kult ist und in jedem Reiseführer steht, bleibt sie etwas Besonderes. Was für Briefkastenfirmen die Cayman- Islands sind, ist für die Menschen mit alternativen Lebensformen, die Bar Anita. Und das seit den 1960er Jahren, als die Hippies kamen – bis heute. Immer noch haben viele Bewohner ohne feste Anschrift hier ein Postfach.
Ich bin glücklich, wenn ich einen der drei kleinen Tische an der Kreuzung ergattere und beobachten kann, wie das Dorfleben langsam in Fahrt kommt. Dazu bestelle ich eine Tortilla und frisch gepressten Orangensaft. Die Menschen, die hier arbeiten, sind immer freundlich – und das sogar schon früh morgens.
Von San Carlos sind es nur noch ein paar Minuten an die Cala Mastella (der Straße in Richtung Pou des Leo folgen) Zum Schluss geht es einen Hügel hinunter, und plötzlich sieht man das stahlblaue Meer. Bis 11 Uhr, manchmal bis 12 Uhr, ist es ganz still. Im Laufe des Tages kommen ein paar Pärchen, manchmal ein Grüppchen Jugendlicher, breiten ihre Mandalas, das sind hübsche, riesige Batiktücher, die man überall für 20 Euro kaufen kann, aus, relaxen, baden und gehen wieder. Das Wasser fällt flach ab und ist auch weiter hinten nicht richtig tief. Trotz des Sandstrandes wird es im Wasser steinig. Viele Buchten auf Ibiza, gerade die einsamen, sind steinig. Wer diese Plätze mag, sollte Schwimmschuhe dabei haben. Und in der Cala Mastella zusätzlich eine Schnorchelausrüstung. Man sieht einiges, und es macht so herrlich den Kopf frei.
Bocadillos, Mojitos, frische Säfte und Pasteles (Gebäck) gibt es in dem hellblauen Blechkiosk am Ende der Bucht. Betrieben wird er von einem entzückenden, ibizenkischen Opi, der alles andere als mürrisch ist.
Und das Schönste: Das nächste Highlight liegt gleich hinter dem Felsen: Die Fischerbude El Bigotes.
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