Kyoto war bis 1868 Hauptstadt Japans. Für Japan-Kenner ist Kyoto die schönste und romantischte Großstadt des Landes. Als einzige japanische Großstadt wurde Kyoto während des Zweiten Weltkriegs von Bomben verschont. So kann man heute noch das 1.200 Jahre alte Kyoto bewundern.
In Kyoto gibt es über 1.000 Tempel und Schreine. Berühmt sind nicht nur die religiösen Bauwerke, sondern auch ihre Gärten. Japan Kennerin Kiki Baron (Autorin vom Merian live Reiseführer Tokio-Kyoto) und ihr Mann, der Fotograf Paul Spierenburg, zeigen in 33 Fotos das alte Japan.
Der Kinkadu-ji Tempel – Goldener Pavillon
Der buddhistische Tempel Kinkadu-ji mit dem Goldpavillon gehört zu den berühmtestens Sehenswürdigkeiten Kyotos.
Der buddhistische Tempel Kinkadu-ji mit dem Goldpavillon gehört zu den berühmtestens Sehenswürdigkeiten Kyotos. Die beiden oberen Etagen sind mit Blattgold überzogen und spiegeln sich magisch im davor liegenden See. Gebaut im 14. Jahrhundert diente das hölzerne Gebäude zunächst als Wohnsitz eines berühmten Shoguns. Erst nach seinem Tod wurde das Anwesen zum Tempel umbebaut. Der verspielte Bau liegt in mitten eines prachtvollen Parks. Zum Park gehören ein sehenswerter Moosgarten und Teehäuser. Der Kinkadu-ji öffnet täglich um 9 Uhr, und dann sollte man auch schon dort sein, später wird sehr voll…
Momiji – das ist das Wort für Indian Summer in Japan – ein Muss für jeden Japan-Fan. Beste Zeit dafür in Kyoto ist der November. Dann ist der Ahorn so rot wie auf diesen Bildern. Und der Gingko leuchtet Gelb.
Fushimi Inari-Taisha Shinto Schrein
Der Fushimi Inari-Taisha Shinto-Schrein ist berühmt wegen seiner kilometerlangen hölzernen Torii-Alleen in orange. Viele Gläubige besuchen den Schrein, um die Gottheit der Fruchtbarkeit um ihre Gunst zu bitten. Zur Unterstützung gibt es eine Reihe an Amuletten und andere Glücksbringer zu kaufen. Um den Touristenströmen Herr zu werden, hat man sich entschieden, diesen Schrein auch nachts zu öffnen.
Nanzen-ji Tempelanlage Kyoto
Das bin ich mit dem Gartenbaumeister Dr. Tomoki Gato. Mit ihm haben wir uns Nanzen-ji Tempel getroffen. Die weitläufige Anlage ist kein klassischer Tempel. Vielmehr besteht sie aus verschiedenen, kleinen Gebäuden und Gärten. Zugleich ist Nanzen-ji das Hauptquartier der buddhistischen Rinzai-Sekte. Darüber hinaus ist diese Anlage einer der bedeutendsten Zen-Tempel in Japan.
Schon Tomokis Urgroßvater war für den Garten dieser Tempelanlage verantwortlich. Obwohl die parkähnliche Gartenanlage aussieht, als sei sie wild gewachsen, steckt ein jahrhunderte altes Konzept dahinter. Entstanden ist eine künstliche Landschaft mit mehreren Teichen und zwei wunderschönen Zengärten.
Was sich dem Betrachter erst auf den zweiten Blick eröffnet: Tomoki spielt mit Licht. Die Äste sind so zugeschnitten, dass Licht punktuell auf auserwählte Punkte fällt. Dadurch wirkt z. Bsp. der Wasserfall besonders mystisch.
Kyoto – Geisha und Kimono
Wenn Norddeutsche sich ins Dirndl werfen, um aufs Oktoberfest zu gehen, dann verkleiden sich Asiatinnen als Geisha, wenn sie die Tempelanlagen von Kyoto besuchen. In allen größeren (touristischen) Tempel kann man Kimonos und Geisha-Kostüme ausleihen.
Zum Vergleich: So sieht eine echte Geisha aus. Das Gesicht ist weiß und die Frisur kunstvoll arrangiert.
Auch das ist echt: Eine japanische Hochzeit. Geheiratet wird gern mehrmals. Einmal in der Volksreligion Shinto in traditioneller Kleidung wie das Paar in der Mitte des Bildes. Und dann gern nochmal im westlichen Hochzeitskleid. Schwarz ist auch in Japan die Farbe der betagten Generation – selbst auf Hochzeiten.
Yasaka Schrein
Einer der vielen Tempelanlagen, die uns besonders gut gefällt, ist der Yasaka Schrein, ein beliebter Ort für Neujahrsfeierlichkeiten.
Kyoto: Feste & Zeremonien
In Japan vergeht kaum ein Tag, ohne dass irgend wo ein Matsuri, eine Verehrung oder auch eine Messe, zelebriert wird. Im November findet das
Fest zu Ehren der 7-, 5- und 3-Jährigen Kinder statt. Auf japanisch heißt das shichi-go-san. Überall im Land pilgern Mütter und Väter, die Kinder in diesem Alter haben, in die Tempel. Sie zünden Räucherstäbchen an und bitten die Gottheiten, ihre Kinder zu beschützen. Dabei tragen die Kleinen traditionelle Tracht. Der japanische Indian Summer und das “Kinderfest”, sind schon Grund genug, im November nach Kyoto zu reisen.
Kimono schneidern lassen Japan
Eine Modenshow der anderen Art findet mehrmals täglich im Nishijin Textile Center in Kyoto statt. Die Models tragen ausschließlich Kimonos. Man kann dort fertige Kimonos kaufen. Oder sich welche schneidern lassen.
Die Japanische Küche
Kyoto steht für Tempel, Gärten und die Japanische Hochküche, die “Kaiseki” genannt wird. Sie wurde bereits im 15.Jahrhundert in Japans Zen-Tempeln, wo man Fleisch mied, vervollkommnet und gilt bis heute als höchster aller Sinnesgenüsse. Die zahlreichen Restaurants der Stadt Kyoto stehen bei Feinschmeckern weltweit hoch im Kurs.
Im Straßenbild von Kyoto nicht wegzudenken sind die Zuckerbäckereien. Hier zeigt sich besonders, dass Japaner viel Wert auf Form und Schönheit legen. Wichtig ist auch die Mitteilung und Stimmung, die einzelne Speisen ausdrücken. Die herbstliche Kreation auf dem Bild heißt Fukiyose und stammt aus der Manufaktur Shioyoshi-Ken, eine Zuckerbäckerei, die es schon seit 1882 gibt.
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